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Etwa 10 Millionen Deutsche sind von ihr betroffen. Mit 25 % führt sie die Rangliste der chronischen Krankheiten bei Frauen an – auch 11 % der Männer werden von ihr heimgesucht: Die Rede ist von Inkontinenz. Dabei ist Inkontinenz selbst keine Krankheit, sondern Symptom, Begleiterscheinung oder Folge diverser Erkrankungen oder Lebensumstände.
Wir von medplus möchten Ihnen hier einen Überblick über die Varianten der Inkontinenz geben, über Vorbeugung, Behandlung und die resultierenden Folgen dieser Volkskrankheit. Das Ganze wird gespickt mit alltagstauglichen Tipps zum Umgang mit Inkontinenz. Dies ist der erste Beitrag der Blogreihe zum Thema Inkontinenz.
Inkontinenz bezeichnet das Unvermögen, Harn und/oder Stuhl kontrolliert abzugeben.
Inkontinenz ist ein Leiden, das von der WHO anerkannt und als Behinderung eingestuft ist. Somit fällt sie in die Leistungspflicht der Krankenkassen. Für die Kostenübernahme muss gegenüber der Gesundheitskasse dargelegt werden, wie schwer die Inkontinenz ist und welche Inkontinenzmittel gebraucht werden. Die Schwierigkeit: Gerade wenn der Betroffene noch jung ist, zahlen die Kassen oftmals nur eine Pauschale.
Übrigens: Jeder Mensch war per Definition schon einmal in seinen Leben inkontinent – als Baby und als Kleinkind. Man kann es so ausdrücken: Die meisten Menschen kommen wieder da an, wo sie anfingen – der Babybrei heißt dann Trinknahrung und das Tragen von Windeln ist wieder notwendig. Führt man sich diese Tatsache vor Augen, ist das Gespräch über Inkontinenz vielleicht weniger schlimm.
Es ist irrelevant, ob nur ein paar Tropfen Urin ungewollt verloren gehen oder Harn schwallartig ausbricht – das bezeichnet lediglich die Schwere der Harninkontinenz. Diese Form der Inkontinenz hat unterschiedliche Varianten, die wir im Folgenden vorstellen.
Es passiert beim Lachen, Niesen und Heben – Urin tritt ungewollt aus der Blase aus. Belastungsinkontinenz, auch Stressinkontinenz genannt, liegt dann vor. Dabei ist die Funktion des Schließmuskels eingeschränkt. Ursächlich ist meist eine Beckenbodenschwäche. Übersteigt nun der Druck im Körper die Schließkraft des Muskels, geht Urin ab.
Belastungsinkontinenz umfasst 4 Schweregrade: Grad I meint Urinabgang bei schwerer, plötzlicher Belastung wie Husten oder Springen. Grad II beschreibt Urinaustritt bei leichten Belastungen. Betroffene des III. Grades verlieren Urin schon im Stehen. Beim IV. Grad, dem schwersten, passiert der Urinverlust auch im Liegen.
Die meisten Patienten leiden an Grad I und II. Stressinkontinenz ist die am häufigsten auftretende Form der Inkontinenz.
Leitsymptom der Dranginkontinenz ist ein imperativer Harndrang. Grund dafür ist, dass sich der Blasenmuskel unwillentlich und plötzlich zusammenzieht und das völlig unabhängig vom Füllstand der Blase. Schafft der Betroffene den Gang zur Toilette noch, spricht man nur von einer Reiz- oder überaktiven Blase; verliert er Urin, ist die Rede von Dranginkontinenz.
Der quälende Druck auf die Blase unterscheidet sich in sensorische und motorischen Dranginkontinenz.Bei der sensorischen Variante sind Irritationen der Blasenschleimhaut oder des -ausganges die Ursache, ausgelöst durch Harnwegsentzündungen, seltener durch Harnsteine oder Tumore. Der motorischen Dranginkontinenz liegen oftmals krankheits- oder altersbedingte Änderungen des Nervensystems zugrunde.
Zusätzlich zu der Belastungs- und Dranginkontinenz gibt es Betroffene mit einer Mischform aus beiden und Symptomen der beschriebenen Varianten.
Die extraurethrale Inkontinenz meint den Verlust von Urin durch Verlegung der Harnwege, die entweder angeboren ist oder durch Blockaden – übergroße Prostata, Fisteln, Tumore – verursacht wird.
Mechanische Widerstände führen eventuell auch zur Überlaufinkontinenz. Dabei werden die Harnwege nicht verlegt, sondern nur so blockiert, dass Restharn zurückbleibt, der irgendwann ungewollt austritt.
Lachinkontinenz ist nicht immer der Belastungsinkontinenz zuzuordnen. Teilweise erfolgt der Urinabgang auch aus einem, vermutlich angeborenen, Reflex.
Eine weitere spezielle Form der Harninkontinenz ist die Enuresis – das Bettnässen bei Kindern. Kontinenz ist eine Fähigkeit, die erlernt werden muss. Die Blasenkontrolle ist in der Nacht aber deutlich schwieriger als tagsüber. Selbst Kinder, die eigentlich schon trocken sind, fangen manchmal erneut mit nächtlichem Einnässen an. Die Ursache ist nicht vollständig geklärt, oft ist es aber nur ein vorübergehender Zustand.
Der unkontrollierte Abgang von Schleim, Winden, flüssigem oder festem Stuhl aus dem After wird als Stuhlinkontinenz bezeichnet.
Genau wie bei der Harninkontinenz unterscheidet man bei der Stuhlinkontinenz verschiedene Arten. Stuhlabgang erfolgt unwillentlich, wenn der Schließmuskel nicht mehr komplett schließt, beispielsweise durch Operationen oder Darmausstülpungen. Ist die Reizweiterleitung unterbrochen, sei es durch MS oder Querschnittslähmung, führt dies ebenfalls zur Stuhlinkontinenz.
Hämorrhoiden oder Entzündungen beeinträchtigen teilweise die sensorische Wahrnehmung der Analschleimhaut. Das kann zu plötzlichem Stuhlabgang führen, da der Reiz nicht rechtzeitig oder gar nicht im Gehirn ankommt.
Ähnlich der Harnentleerungsstörung ist auch eine Stuhlentleerungsstörung möglich und es kommt zur Überlaufinkontinenz. Nicht zuletzt kann die Entfernung von Darmabschnitten zu Stuhlinkontinenz führen.
Inkontinenz hat viele Versionen und auch entsprechend viele Ursachen. Neben offensichtlichen Ursachen wie Querschnittslähmung, Demenz, Operationen, Tumoren und Entzündungen gibt es einige Lebensumstände, die Inkontinenz auslösen können.
Eine sehr wichtige Tatsache sei hier noch erwähnt: Sie können eine ältere Frau mit ein paar Kilos zu viel auf den Rippen sein, die raucht, viele Kinder hat, sich ungünstig ernährt und dennoch sind Sie nicht inkontinent. Denn eine sehr wichtige Rolle spielt auch die Genetik. Sind beide Eltern genetisch bedingt inkontinent, wird das Kind es mit 70 %-iger Wahrscheinlichkeit auch – ist kein Elternteil von Blasenschwäche betroffen, sinkt die Wahrscheinlichkeit auf 15 %.
Sehen Sie sich die Liste oberhalb an – und handeln Sie danach. Versuchen Sie sich an einem gesunden Lebensstil mit abwechslungsreicher, ballaststoffreicher Ernährung. Trinken Sie und bewegen Sie sich ausreichend.
Überlasten Sie sich möglichst nicht über einen längeren Zeitraum. Wenn Sie etwas Schweres heben müssen, gehen Sie am besten in Schrittstellung in die Tiefe. Das entlastet nicht nur den Rücken, sondern auch die Knie und den Beckenboden. Gerade für Frauen ist das wichtig, um Organsenkungen wie Gebärmuttervorfälle zu vermeiden, die zu Inkontinenz führen. Eine allgemein korrekte Körperhaltung ist ebenfalls gut zur Vorbeugung von Inkontinenz, schon allein deshalb, weil dadurch eine gewisse Körperspannung herrscht.
Eine gesunde Blase entleert sich durchschnittlich 6-8 Mal am Tag. Gehen Sie nicht regelmäßig präventiv auf Toilette, das fördert eine Reizblase. Für Blase und Darm gilt: Pressen ist genauso wenig zielführend wie ewiges Zurückhalten.
Vorbeugend wirkt vor allem auch das Beckenbodentraining. Der Beckenboden hält die Organe an ihren Plätzen. Er sollte unter einer gewissen Grundspannung stehen, aber gerade die sitzende Lebensweise in den Industrieländern lässt den Beckenboden diese Spannung verlernen. Mit Training wird der Beckenboden durch gezielte Spannung und Entspannung gestärkt.
Nutzen Sie nach einer Schwangerschaft unbedingt einen Rückbildungskurs. Neben dem sozialen Austausch junger Mütter wird hier vor allem der Beckenboden wieder gestärkt. Denn für diesen waren Schwangerschaft und Geburt Schwerstarbeit.
Nehmen Sie den Kurs bereits nach dem ersten Kind wahr. Meist ist es das zweite oder dritte Kind, das eine Belastungsinkontinenz hervorruft. Den Beckenboden erst dann zu trainieren, ist weitaus schwieriger.
Übrigens dauert die Rückbildung genauso lange wie die Schwangerschaft: Geben Sie Ihrem Körper diese Zeit und belasten Sie ihn nicht zu sehr. Wenn Sie vorher nie joggen waren, beginnen Sie damit nicht in den ersten 9 Lebensmonaten Ihres Kindes, um den Beckenboden nicht zu viel zuzumuten. Es ist völlig in Ordnung, wenn der Körper nicht direkt nach der Geburt aussieht wie vor der Schwangerschaft.
Der wichtigste Punkt ist, frühzeitig Ihren Arzt zu konsultieren, wenn Sie Inkontinenz bei sich bemerken. Diese beginnt wie definiert schon beim ungewollten Verlust weniger Tropfen Urin oder nicht gesteuerten Abgang von Darmwinden. In diesem Stadium, nervt, aber stört noch nicht zu sehr, ist die Heilungschance meist höher.
Wie hoch sie tatsächlich ist, hängt mit vielen Faktoren zusammen. Aber: 80 – 90 % der Betroffenen erfahren durch eine individuelle Behandlung zumindest eine Verbesserung ihrer Situation.
Der Arzt, das kann der Hausarzt, der Frauenarzt oder der Urologe sein, sucht mit Ihnen gemeinsam die Gründe der Inkontinenz. Oft sind die Ursachen durch Verhaltenstherapie einschränk- oder abstellbar: gesünder essen, mehr Bewegung, Stressvermeidung etc.. Gegebenenfalls kann der Grund der Inkontinenz auch behoben werden, beispielsweise bei einer verschleppten, behandelbaren Blasenentzündung.
Dem Arzt stehen zur Behandlung auch diverse Medikamente zur Verfügung. Neben Spasmolytika gegen Dranginkontinenz hilft eine lokale Behandlung mit Östriol vielen Frauen, deren Inkontinenz im Hormonabfall der Wechseljahre begründet liegt.
Manchmal verbessert eine Operation die Inkontinenz. Das ist vor allem bei Überlaufinkontinenz der Fall, die durch eine Prostata-OP oder die Entfernung einer Fistel behoben wird. Bei der Kolposuspension wird die Harnröhre an den Bändern des Beckens befestigt und stabilisiert. Das Einsetzen eines TVT-Bandes unter die Harnröhre oder das Unterspritzen von Botox lindert ebenfalls Harninkontinenz.
Zur Verbesserung der Symptomatik einer bestehenden Inkontinenz können Sie selbst viel beitragen. Neben den Klassikern gesundes Essen, angemessenes Trinken und ausreichend Bewegung helfen oftmals schon kleine Änderungen im Alltag.
Leiden Sie an Belastungsinkontinenz, können Sie Sport treiben, aber passen Sie Ihre Bewegungen an. Wenn Sie joggen gehen, versuchen Sie einmal, aus dem schnellen Gehen heraus zu rennen. Das führt automatisch zu einem flacheren, weniger hüpfenden Laufstil, der weniger Druck auf den Körper ausübt.
Probieren Sie bei High-Impact-Sportarten, nach einem Sprung in Schrittstellung aufzukommen, denn auch das entlastet den Beckenboden. Für manch einen sind diese Sportarten dadurch möglich. Bauen Sie außerdem unbedingt Beckenbodenübungen in Ihr Training mit ein.
Müssen Sie husten oder niesen, drehen Sie den Oberkörper ein. Das ist im Gespräch nicht nur Knigge-konform, sondern verschließt den Beckenboden. Wenn Sie den Körper nach links wegdrehen und das linke Bein zeitgleich nach rechts heben, sich also verwringen, wird dieser Effekt verstärkt.
Hier zeigt sich Blasentraining als sehr wirksam. Reizblase und Dranginkontinenz gehen mit einem akuten, starken Harndrang einher. Geben Sie nicht augenblicklich nach. Denn mit einer Reizblase ist es wie mit einem Hund: Wenn Sie immer sofort nachgeben, werden der Hund und eben auch die Blase stetig fordernder.
Zögern Sie den Toilettengang trotzdem nicht ewig hinaus, ziehen Sie sich aber beispielsweise erst in Ruhe Jacke und Schuhe aus, wenn Sie heimkommen, und gehen Sie dann zum Bad. Mit der Zeit bessert sich für viele Betroffene die Situation, weil der Blasenmuskel trainiert ist.
Bei Dranginkontinenz testen Sie am besten treibende Lebensmittel und Getränke wie Ingwergewächse, Kaffee, Matetee und Alkohol auf Verträglichkeit. Dabei hilft auch ein Miktionsprotokoll. Darin werden Zeit und Urinmenge notiert. Das Schreiben eines solchen Protokolls kann auch für die Tagesplanung von Vorteil sein.
Das schlimmste Resultat der Inkontinenz ist das Zurückfahren des sozialen Lebens. Sei es nun aus Scham oder Unsicherheit, weil man nicht weiß, wo die nächste Toilette ist: Rückzug und Vereinsamung sind die Folge.
Das ist aber nicht nötig. Es gibt mittlerweile eine breite Produktpalette, die ein mobiles Leben trotz Inkontinenz ermöglicht. Das beginnt bei praktischen, einzeln verpackten Inkontinenzeinlagen, auch speziell für Männer wie die Abena Man Formula 2, und endet in saugstarken Inkontinenzpants. Scheuen Sie sich außerdem niemals, nach der Toilette zu fragen.
Deponieren Sie bei Familie und vertrauten Freunden immer ein paar Inkontinenzprodukte und für den schlimmsten Fall Wechselkleidung. Auch auf der Arbeitsstelle ist ein solches Paket sinnvoll. Reden Sie am besten mit Ihrem Arbeitgeber und den Kollegen.
So schwer es auch ist: Halten Sie sich vor Augen, dass Inkontinenz ein Leiden ist, das Sie aller Wahrscheinlichkeit nach nicht selbst verschuldet haben. Ein offener Umgang erleichtert vieles.
Was junge Eltern vom Popo ihres Babys kennen, trifft auch im vollem Umfang auf Inkontinenzbetroffene zu: Der Urin, der Stuhl, die eigentlich immerwährende Feuchtigkeit im Intimbereich ist nicht förderlich für die Haut.
Deswegen achten Sie, wenn Sie betroffen sind, auf die Haut in Schritt und am Gesäß. Ständiges Reinigen mit Wasser und Seife beeinträchtigt die Haut ebenfalls. Besser ist die Reinigung mit Wasser und einem neutralen Öl, wie Oliven- oder Mandelöl. Unterwegs sind Feucht- oder Öltücher ideal. Reinigen Sie immer von vorn nach hinten, um keine Darmbakterien in den Intimbereich zu verschleppen.
Zeigen sich erste Rötungen, pflegen Sie die Haut mit speziellen Cremes. Inhaltsstoffe wie Panthenol oder Aloe Vera sind besonders hautpflegend. Verspüren Sie einen Juckreiz, ist ein Pilzbefall, meist Candida albicans, im Anmarsch. Wirken Sie mit Zinksalbe und gegebenenfalls einem Antimykotikum entgegen. Sind Sie daheim, laufen Sie ab und an unten ohne, dann verschwindet der Pilz schnell.
Viele ältere Inkontinenz-Betroffene wohnen nicht im Heim, sondern in einer eigenen Wohnung oder gegebenenfalls bei Verwandten. Für die Selbstständigkeit ist das ein großes Plus. Dennoch ist es sinnvoll, die Wohnung hinsichtlich bestimmter Aspekte anzupassen.
Das schlechtere Gehen im Alter kombiniert mit Eile zur Toilette zu kommen, besonders bei Dranginkontinenz, führt vermehrt zu Stürzen. Entfernen Sie als Sturzprävention sämtliche sturzgefährdenden Mittel wie Schuhe oder dicke Teppiche. Teppichkanten können aber auch am Boden fixiert werden. Sind Schwellen in der Wohnung, sollten diese nach Möglichkeit entfernt werden. Das klappt auf Nachfrage meist auch in Mietwohnungen.
Eine ausreichende Beleuchtung in der Nacht trägt ebenso zur Sturzverminderung bei.
Für Menschen mit stark eingeschränkter Mobilität gibt es Alltagshilfen für die Nacht, die den Gang ins Badezimmer unnötig machen. Das beginnt bei speziellen Toilettenstühlen, die neben dem Bett stehen, bishin zu Urinflaschen, die auch im Liegen genutzt werden können und morgens in Ruhe entleert werden.
Sind Sie als Betroffener unterwegs, nutzen Sie wenn möglich behindertengerechte Toilette – diese bieten mehr Platz, was für den Wechsel von Inkontinenzartikeln von Vorteil ist. Die Haltegriffe erleichtern das Aufstehen.
Ein Extratipp, wenn Sie einen inkontinenten Angehörigen pflegen: Sprechen Sie während der Intimpflege über alltägliche Dinge. Das hilft dem Schamgefühl, bietet Austausch, stärkt die Bindung und suggeriert: Ich nehme dich so an, wie du bist. Weiterführende Informationen zum Thema Inkontinenz bei pflegebedürftigen Personen folgen in einem separaten Beitrag.
Inkontinenz ist ein sensibles Thema und ein sehr intimes. Der erste Schritt ist ein Zugeben vor sich selbst, dass ein Problem existiert. Der zweite die Suche nach Hilfe, oft in Form des Arztes. Denken Sie daran: Auf der Welt haben über 200 Millionen Menschen Inkontinenz und oftmals ist es soweit in den Griff zu bekommen, dass zumindest ein soziales Leben (wieder) möglich ist. Denn Inkontinenz kann gemildert werden, sofern nicht neurogen bedingt.
Sport, Reisen, Ausgehen – alles ist möglich mit Inkontinenz, nur eben angepasst.
Bilderquelle: Pixabay
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