gSMC-KT für Chipkartenleser rechtzeitig auf ECC umstellen
Bis spätestens Ende 2025 soll die Telematikinfrastruktur (TI) des Gesundheitswesens auf ECC-Verschlüsselung umgerüstet sein. TI-Komponenten wie Kartenterminals und gSMC-Karten, die nur den veralteten RSA-Algorithmus unterstützen, müssen deshalb rechtzeitig ausgetauscht werden.
Nutzen Sie unsere Checkliste, um zu erfahren, welche Schritte jetzt notwendig sind. Handeln Sie rechtzeitig, um Ausfälle bei TI-Anwendungen wie ePA, eRezept oder eAU zu vermeiden.
Die Telematikinfrastruktur (TI) ist die sichere digitale Vernetzungsplattform des Gesundheitswesens. Über sie werden medizinische Daten wie E-Rezepte, die elektronische Patientenakte (ePA) und die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) sicher zwischen autorisierten Beteiligten wie Arztpraxen, Kliniken, Apotheken und Krankenkassen übertragen.
Die TI erleichtert medizinischen Fachkräften den Arbeitsalltag, da relevante Informationen jederzeit schnell und sicher verfügbar sind, sodass sie sich stärker auf die Behandlung der Patienten konzentrieren können.
Warum ist ein Tausch notwendig?
Die Verschlüsselungsmethode der Telematikinfrastruktur wird von RSA auf ECC (Elliptic Curve Cryptography) umgestellt. Der RSA-Algorithmus gilt als veraltet und wird ab Ende 2025 nicht mehr unterstützt, um höchste Sicherheitsstandards für E-Rezept, eAU und weitere TI-Dienste zu gewährleisten. Das Update bietet längere Verschlüsselungscodes, stärkere Absicherung und eine längere Laufzeit. Damit sind sie zukunftssicher und ebnen den Weg für eine TI, die künftig ohne zusätzliche Konnektoren auskommen kann.
Hinweis:
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) sieht die Umstellung als herausfordernd, da nicht alle technischen Spezifikationen und Migrationspläne von der gematik (Deutsche Non-Profit-Organisation für die Digitalisierung des Gesundheitswesens) rechtzeitig vorlagen. Eine generelle Verlängerung der RSA-Schlüssel-Laufzeit wurde größtenteils abgelehnt. Übergangsweise können gSMC-Karten der alten Generation nach dem 01.01.2026 noch in geschlossenen Netzen und in begründeten Ausnahmefällen genutzt werden. Spätestens zum 31.12.2026 endet die Nutzung endgültig. Eine weitere Verwendung ist nur nach Rücksprache mit der gematik und dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zulässig.
Wer und was ist betroffen?
Die Umstellung auf ECC-Verschlüsselung betrifft sowohl medizinische Einrichtungen als auch technische Komponenten der Telematikinfrastruktur.
Institutionen, die auf ECC umstellen müssen
Arztpraxen
Kliniken und Krankenhäuser
Pflegedienste und weitere medizinische Einrichtungen
Technische Komponenten, die betroffen sind
gerätespezifische SMC-Karten für das Kartenterminal (gSMC-KT)
gerätespezifische SMC-Karten für den Konnektor (gSMC-K)
elektronische Heilberufsausweise (eHBA)
Praxisausweise (SMC-B)
Welche Risiken bestehen ohne Umstellung?
❌ Ausfall zentraler TI-Anwendungen wie E-Rezept, eAU, ePA
❌ Verzögerungen in der Patientenversorgung und längere Wartezeiten
❌ Rückfall auf manuelle Papierprozesse, was zusätzlichen Aufwand bedeutet
Leitfaden: So bereiten Sie Ihre Praxis auf die Umstellung vor
1. ECC-Fähigkeit der TI-Komponenten prüfen
Zur einfachen Überprüfung lohnt sich ein Blick auf die Rechnungen Ihrer Hardware – die Artikelbezeichnung enthält häufig die Angabe der jeweiligen Generation. Auch auf der Rückseite der gSMC-KT-Karte ist der entsprechende Hinweis in der Regel vermerkt. Trennen Sie das Gerät vor dem Herausnehmen der Karte unbedingt von der Stromversorgung.
Falls Sie auf diesem Weg die ECC-Fähigkeit Ihrer Geräte nicht feststellen können, zeigen wir Ihnen im Folgenden weitere Möglichkeiten zur Überprüfung.
gSMC-KT – Kartenterminal
Die gSMC-KT SmartCards besitzen eine Gültigkeit von 5 Jahren und müssen somit regelmäßig erneuert werden. Durch die geplante Umstellung ist nun zusätzlich sicherzustellen, dass die Karten ECC-fähig sind – dies ist nur mit der Generation 2.1 (G2.1) gewährleistet. Ab Anfang 2026 dürfen nur noch ECC-fähige Karten verwendet werden. Um diese zu erkennen, gibt es 2 Varianten:
-
Terminal-Menü: Je nach Modell navigieren Sie zu >Service\Test\Einzeltest\Slot 3 oder 4<
AUT = G2.0 = RSA → muss ersetzt werden
AUT2 = G2.1 = ECC → weiterhin nutzbar -
Sind beide Anzeigen (AUT und AUT2) vorhanden, unterstützt Ihre SmartCard beide Verschlüsselungsmethoden und kann weiterverwendet werden:
AUT, AUT2 = RSA- und ECC-Unterstützung → weiterhin nutzbar Remote Management Interface (FW V3.9.0): Navigieren Sie zu >Info/gSMC-KT<
Zertifikat Typ 1 = RSA → muss ersetzt werden
Zertifikat Typ 2 = ECC → weiterhin nutzbar
gSMC-K – Konnektor
Bei den Konnektoren muss ebenfalls die ECC-Fähigkeit geprüft werden. Gegebenfalls erhalten Sie eine Information über die Notwendigkeit zum Austausch von Ihrem IT-Dienstleiser. Um die Kompatibilität selbst zu überprüfen, können Sie die Verschlüsselungsmethode über die Management-Oberfläche Ihres Konnektors abfragen.
Heilberufsausweise und Praxisausweise
In der Regel werden Ärzte bzw. Praxen aktiv durch die Anbieter von eHBA und SMC-B auf das Auslaufen der Karten hingewiesen. Um selbst zu schauen, ob Ihr Ausweis von der Umstellung betroffen ist, prüfen Sie einfach die Bezeichnung auf der Rückseite:
G2.0 = RSA → muss ersetzt werden
G2.1 = ECC → weiterhin nutzbar
2. Umstellung planen
Ermitteln Sie, ob ein Austausch Ihrer TI-Komponenten nötig ist. Planen sie frühzeitg, wenn gerätespezifische gSMC-KT Karten und Terminals ersetzt werden müssen, um Engpässe bei der Bestellung zu vermeiden. Prüfen Sie dabei auch, ob Ihre Konnektoren demnächst ablaufen. Konnektoren, Heilberufs- und Praxisausweise erhalten Sie bei den entsprechenden Anbietern.
3. Neue gSMC-KT G2.1 bestellen
Haben Sie Ihren Bedarf ermittelt und die Umstellung geplant, können Sie die passenden Komponenten bestellen. Medplus bietet ausschließlich gSMC-KT Karten der Generation 2.1 an, die ECC-fähig und zukunftssicher sind.
Einzelkarten für bestehende Terminals (z. B. Cherry oder ORGA)
gSMC-KT im Zweier-Sparset für die Anbindung mehrerer Geräte
Set mit neuem eHealth-Terminal: Cherry ST-1506 oder ORGA Neo
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Sichern Sie sich jetzt Ihre gSMC-Karte G2.1 – einzeln oder im Set mit Terminal – und bleiben Sie auch nach 2025 uneingeschränkt arbeitsfähig.
4. Installation durchführen
Der Einbau der neuen gSMC-KT ist einfach und in wenigen Minuten erledigt. Beachten Sie dabei stets die Installationsanweisungen des Herstellers. Wichtig: Trennen Sie das Terminal beim Wechsel der Karten von der Stromversorgung!
Alte Karte entfernen und neue Karte einsetzen
Terminal wieder einschalten und neue gSMC-KT koppeln
Alte Karte ggf. entkoppeln
Terminal mit Konnektor-IP, Zugangsdaten und Admin-PIN verbinden
Neue Karte bei Bedarf mit Siegelstreifen sichern
So bleibt Ihr Terminal sicher und einsatzbereit, ohne dass der Praxisablauf unterbrochen wird.
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