Wer seinen Hund schon einmal gewogen hat, kennt die Herausforderung, ihn auf die Hundewaage zu bringen, zu halten und das exakte Gewicht zu erfassen, sowie die anschließende Unsicherheit, ob der gewogene Wert nun einem gesunden Verhältnis zum Tier entspricht. Die meisten lassen ihren Hund deshalb beim Tierarzt wiegen, denn dieser stellt gleichzeitig fest, ob das Tier Ideal-, Über- oder Untergewicht hat und welche Form der Ernährung am besten geeignet ist.
Doch auch für zu Hause gibt es Möglichkeiten, seinen Hund zu wiegen und sein Idealgewicht festzustellen. Wie das geht, worauf Sie achten sollten sowie welche Vor- und Nachteile es mit sich bringt, wenn Sie zu Hause Ihren Hund wiegen, zeigen wir Ihnen in unserem Ratgeber.

Zu Hause meinen Hund wiegen – So klappt‘s!
Kleinere Hunderassen lassen sich gut auf der Personenwaage wiegen, da die meisten Waagen für bis zu 140 kg Belastung ausgelegt sind. Wenn der Hund beim Wiegen vom Besitzer auf den Arm genommen werden kann, ist die Gewichtskontrolle für das Tier meist am angenehmsten. Das gilt besonders dann, wenn es die Waage bzw. den Wiegevorgang noch nicht kennt. Zuerst steigt der Besitzer auf die Waage und lässt sich wiegen. Anschließend wird mithilfe der Tara-Funktion die Waage wieder auf ”0“ gestellt. Nun wird der Hund vom Besitzer auf den Arm genommen und beide steigen auf die Waage. Das Gewicht des Tieres kann ermittelt werden. Haben Sie eine Waage ohne Tara-Funktion, dann merken Sie sich ganz einfach Ihr Gewicht oder schreiben es auf. Anschließend steigen Sie gemeinsam mit dem Tier auf die Waage und die Differenz zum Gesamtgewicht ergibt das Gewicht Ihres Hundes.
Ein weiterer, sehr effektiver Tipp, Ihren Hund zu wiegen und auf die Waage zu bekommen, ist, ihn frühestmöglich an das Gerät und den Wiegevorgang zu gewöhnen – immer zur gleichen Zeit und mit dem stets gleichen Ablauf. Benutzen Sie dafür eine möglichst flache und breite Waage, damit der Hund darauf „Sitz“ oder „Platz“ machen kann.
Bei mittelgroßen Hunden ist die Gewichtskontrolle etwas herausfordernder, da die Tiere aufgrund ihre Größe und ihres Gewichtes nicht von jedem Frauchen oder Herrchen auf dem Arm während des Wiegevorgang gehalten werden können und nicht jeder eine Waage zu Hause hat, die groß genug ist.
Sofern der Vierbeiner zu schwer zum Heben und die Waage zu klein ist, bleibt oft nur der Gang zum Tierarzt. Alternativ gibt es in vielen Tiergeschäften oder Zoohandlungen geeignete Hunde- oder Tierwaagen zur Gewichtskontrolle. Dort können Sie in den meisten Fällen kostenlos Ihren großen Hund wiegen lassen, denn hier befinden sich Waagen mit einer XL-Plattform von mehr als 80 cm Länge und 60 cm Breite.
Welche Vor- und Nachteile bringt das Hundewiegen zu Hause?
Vorteile:
Vor allem für das Tier bedeutet es weniger Stress und der Geldbeutel des Besitzers wird nicht belastet. In vertrauter Umgebung bleibt der Hund ruhiger und lässt sich leichter „überreden“, auf die Hundewaage zu gehen. Ein weiterer Vorteil ist, dass Sie sich ausreichend Zeit für Ihr Tier nehmen können, bis die Gewichtskontrolle vollzogen ist, während beim Tierarzt jeder Patient nur ein gewisses Zeitfenster zur Verfügung hat.
Nachteile:
Ein bedeutender Nachteil ist, dass Sie keinen fachmännischen Rat im Moment der Gewichtskontrolle vom Tierarzt bekommen. Sie können weder Rückfragen stellen, noch kann eine professionelle Diagnose erfolgen, ob Ihr Hund Unter-, Ideal- oder Übergewicht hat.
Es empfiehlt sich daher, wenn Sie Ihren Hund zu Hause wiegen und anschließend verunsichert sind, ob Ihr Schützling Idealgewicht hat, Ihren Tierarzt anzurufen. Bei ihm können Sie sich Gewissheit einholen und beraten lassen.
Apropos Gewicht – Wieviel darf mein Hund wiegen?

Das reguläre Gewicht eines Hundes hängt vorrangig von der jeweiligen Rasse ab. Jedoch ist dies nur eine Orientierung, denn bei den Tieren gilt, wie bei den Menschen auch: je nach individuellem Knochenbau, Alter und Muskelmasse kann das Idealgewicht variieren. Je aktiver ein Hund ist bzw. gehalten wird, desto stärker und schwerer ist sein Körperbau, was jedoch auch normalgewichtig sein kann.
Ist Ihr Hund agil, bewegungsfreudig und kommt nicht so schnell aus der Puste? Hat er einen regelmäßigen Stuhlgang ohne Verstopfung und trinkt bzw. isst er zu seinen vorgegebenen Mahlzeiten, dann ist das ein erstes gutes Zeichen für ein Idealgewicht.
Gewichtsklassifizierung der beliebtesten Hunderassen Deutschlands – Gewichtstabelle
Zur Bestimmung des Normalgewichts Ihres Hundes stehen umfangreiche Tabellen verschiedenster Hunderassen mit zugehöriger Gewichtsklassifizierung im Internet zur Verfügung. Wir haben Ihnen hier einmal die 10 beliebtesten Hunderassen Deutschlands in einer Gewichtstabelle zusammengestellt. Die Gewichtsangabe bezieht sich dabei immer auf das ausgewachsene Tier.
Hunderasse | Gewicht Rüde | Gewicht Hündin |
Deutscher Schäferhund | 30 bis 40 kg | 22 bis 32 kg |
Mops | 8 bis 10 kg | 8 bis 10 kg |
Neufundländer | 65 bis 80 kg | 55 bis 65 kg |
Labrador Retriever | 29 bis 36 kg | 25 bis 32 kg |
Golden Retriever | 29 bis 34 kg | 25 bis 29 kg |
Begale | 10 bis 11 kg | 9 bis 10 kg |
Feutsch Langhaar | 27 bis 32 kg | 27 bis 32 kg |
Deutsche Dogge | 54 bis 90 kg | 45 bis 59 kg |
Quelle: hunde-zauber.de
Übergewichtig bzw. untergewichtig - Was darf ein Hund wiegen?
Der sogenannte Body Condition Score, der von erfahrenen Tierexperten aufgestellt wurde, hilft Hundebesitzern dabei herauszufinden, ob ihr Hund eine ideale Körperkondition hat. Um diesen messen zu können, müssen Sie sich die Rippen, Taille und den Bauch Ihres Tieres genau anschauen, betasten und anschließend mit der Körperskala vergleichen. Dabei gibt es leichte Abstufungen von leichtem bis schwerem Übergewicht sowie Untergewicht.
Erste Verhaltensanzeichen für Übergewicht können unter anderem Trägheit, Bewegungsmangel, starkes Hecheln bei kleinsten Bewegungsabläufen sowie Verstopfung sein, die Rippen sind kaum ertastbar oder die Taille ist wenig ersichtlich. Bei Untergewicht sind die Rippen leicht ertastbar und Knochenvorsprünge bereits von weiterer Entfernung erkennbar. Stresssituationen können für den Hund zu Appetitlosigkeit führen. Körperliche Symptome, wie Erbrechen, Durchfall, Apathie oder Schlappheit, können weiter Anzeichen einer Mangelernährung oder einer anderen möglichen Erkrankung sein.
Tierisch süß – Hundewelpen

Sie sind klein, niedlich und total verspielt – Welpen. Mit etwa zwölf Wochen können sie vom Muttertier weg und in ein neues Zuhause gegeben werden. Besonders bei Familien mit Kleinkindern sind sie sehr beliebt, da sie zu diesem Zeitpunkt ein wunderbarer Spielkamerad und Freund für Kinder sind. Gemeinsam wachsen sie auf und der Welpe kann verschiedene Verhaltensweisen von klein auf erlernen, wie „Sitz, Platz oder Fuß“.
Die Gewichtsentwicklung bei Hundewelpen
Solange sich Ihr Hund im Wachstum befindet, sollte er regelmäßig gewogen und sein Körperbau genau beobachtet werden. Je nach Rasse bzw. Gewichtsklasse verfügen Hunde über verschiedene Wachstumspotenziale. Die genetische Größe der jeweiligen Hunderasse ist über die Futtergabe jedoch nicht beeinflussbar. Nur die Geschwindigkeit des Wachstums kann über die Energieaufnahme kontrolliert werden.
Das Gewicht sollte in den ersten Wochen regelmäßig überprüft werden, besonders wenn der Welpe weg von der Mutter ist:
Gesunde Welpen, die die vollwertige vitaminreiche Kollostrum-Erstlingsmilch durch die Mutter bekommen, nehmen täglich um etwa 10 % an Gewicht zu, d.h. innerhalb von 8 Tagen sollte sich ihr Geburtsgewicht verdoppelt haben. Im Fall einer plötzlichen Gewichtsabnahme, muss ihnen zugefüttert werden, um eine lebensbedrohliche Dehydrierung, Energieabfall oder Unterkühlung zu verhindern. Sprechen Sie in einer solchen Situation unbedingt mit Ihrem Tierarzt.
Wachsen Welpen hingegen ohne ihre Mutter auf, beträgt die tägliche Gewichtszunahme durch Ersatzmilch im Normalfall mindestens 5 %. Das Geburtsgewicht verdoppelt sich innerhalb von 14 Tagen.
Kleine Rassen, wie die Französische Bulldogge, der Mops oder der Jack Russel Terrier, erreichen in der Regel ihr Endgewicht nach einem Jahr. Hingegen wachsen größere Hunderassen, wie der Schäferhund oder Bernhardiner, etwas langsamer, da sie mehr Energie für das Wachstum benötigen. Ihre Wachstumsphase ist im Regelfall bis zum 18. Lebensmonat beendet.
Die folgende Tabelle zeigt, wie sich das Gewicht bei Hundewelpen kleiner bis mittelgroßer Hunderassen bis zu einem Endgewicht von 65 kg in den Lebensmonaten entwickelt:
Endgewicht | Bis 3. Monat | Bis 4. Monat | Bis 6. Monat | Bis 9. Monat | Bis 12. Monat |
2 bis 5 kg | 0,8 bis 2 kg | 1,1 bis 2,7 kg | 1,6 bis 4,2 kg | 1,8 bis 4,6 kg | 2 bis 5 kg |
5 bis 10 kg | 1,9 bis 3,3 kg | 2m5 bis 4,8 kg | 4 bis 7,5 kg | 4,5 bis 8,5 kg | 5 bis 9,5 kg |
10 bis 25 kg | 3,5 bis 7 kg | 4,8 bis 10.5 kg | 7,5 bis 14 kg | 6,5 bis 20 kg | 9,5 bis 23 kg |
25 bis 40 kg | 7 bis 11 kg | 11 bis 16,5 kg | 17 bis 26 kg | 20 bis 30 kg | 23 bis 35 kg |
40 bis 55 kg | 11 bis 13 kg | 15,5 bis 18,5 kg | 25 bis 34 kg | 31 bis 39 kg | 35 bis 47 kg |
55 bis 65 kg | 13 bis 14,5 kg | 18,5 bis 22 kg | 34 bis 39 kg | 37 bis 45 kg | 45 bis 58 kg |
Quelle: dasgesundetier.de
Tipps & Tricks zum Wiegen von Hundewelpen
Besonders Tierwelpen sind sehr verschmust und oft sehr anhänglich. Sie können daher bequem mit Ihrem Schützling auf dem Arm das Gewicht kontrollieren, indem sie gemeinsam auf die Waage steigen. Des Weiteren können Sie versuchen, während der Welpe schläft, ihn vorsichtig in ein Behältnis mit kleinem Kissen zu legen und auf eine Küchenwaage oder Personenwaage zum Wiegen stellen.
Da Hundewelpen ein hohes Spielbedürfnis haben und sie fast immer in Bewegung sind, ist es nicht immer leicht für den Besitzer, den richtigen Zeitpunkt zur Gewichtskontrolle abzupassen. Daher sollten Welpen nicht zum Wiegen gezwungen, sondern viel mehr gut beobachtet werden, sobald sie ruhiger werden. Denn selbst der verspielteste tierische Abenteurer braucht einmal Zeit und Ruhe zum Entspannen, dann ist Schmusezeit und der optimale Moment, um den Hund zu wiegen.
Eine andere Möglichkeit, um kleine Haustiere und Welpen wiegen zu können, sind Platzkissen, kleine Behälter oder speziell konzipierte Hundewaagen für Tierwelpen. Das erleichtert die Gewichtskontrolle.
Kern EOB Plattformwaage / Tierwaage
Die Modelle der Kern EOB Plattformwaagen-Serie verfügen über verschiedene Wägeplatten-Größen und einen maximalen Wägebereich 15 bis 300 kg, je nach Ausführung. Zum Funktionsumfang gehört unter anderem das Tierwägeprogramm, weshalb sich die Kern EOB Modelle auch als Tierwaage eignen. Diese filtert Erschütterungen heraus und liefert so einen stabilen Mittelwert auch bei unruhigen Umgebungsbedingungen.
Regelmäßiges Hunde wiegen fördert langfristig die Gesundheit Ihres Hundes
Die regelmäßige Gewichtskontrolle zählt zu einem der wichtigsten Gesundheitschecks Ihres Hundes. Damit Sie zu Hause entspannt Ihren Hund wiegen können, gibt es ein paar einfache Kniffe und Methoden, wie Ihnen das gelingt. Haben Sie einen Welpen oder noch sehr jungen Hund, so ist es wichtig, ihn frühzeitig an die Hundewaage und den Wiegevorgang ohne Druck oder Zwang zu gewöhnen. Am besten immer zur gleichen Zeit mit einem kleinen Ritual. Die Gewichtskontrolle in den eigenen vier Wänden bringt Ihnen und Ihren vierbeinigen Schützling zudem mehr Ruhe und Entspannung und eine vertraute Umgebung. Da die genaue Beratung durch den Tierarzt jedoch zu diesem Zeitpunkt offen bleibt, empfehlen wir Ihnen bei Unsicherheiten in Bezug auf das Gewicht Ihres Hundes immer nochmal den Rat des Tierarztes einzuholen.
Quellen
- o.A.: Die 10 größen und schwersten Hunderassen. Veröffentlicht am 27.04.2021 auf herz-fuer-tiere.de [Letzter Zugriff am 28.11.2022]
- Marita: Haustiere wiegen - so klappt es! Veröffentlicht am 29.06.2021 auf die-waage.com [Letzter Zugriff am 29.11.2022]
- o.A.: Das Idealgewicht deines Hundes erkennen. Hat mein Hund normales Gewicht? Veröffentlicht auf intesto.de [Letzter Zugriff am 28.11.2022]
- Tabelle1 - o.A.: Gewichtstabelle aller 435 Hunderassen [2022]. Veröffentlicht auf hundezauber.de [Letzter Zugriff am 29.11.2022]
- Tabelle 2 - o.A.: Wachstumskurve für Welpen. Veröffentlicht auf dasgesundetier.de [Letzter Zugriff am 29.11.2022]
Bildquellen
Wichtiger Hinweis: Dieser Beitrag dient ausschließlich zu allgemeinen Informationszwecken und ist nicht als Grundlage für Selbstdiagnosen zu verwenden. Er ersetzt keinen Arztbesuch, kann im Gespräch aber unterstützend wirken. Fragen sind im Zweifel mit dem Arzt oder zuständigem Fachpersonal zu klären.