Die gute Nachricht vorab: Ihre Fellpflege erledigen Katzen zum größten Teil selbst. Bestimmte Umstände machen das Eingreifen von Herrchen oder Frauchen aber unumgänglich, wie Hautkrankheiten, fortgeschrittenes Alter oder Allergien.

Nachfolgend geben wir Ihnen wichtige Informationen sowie Tipps und Tricks rund um die Fellpflege bei Katzen. Wir erklären Ihnen die unterschiedlichen Fellstrukturen und stellen Ihnen dazu passende Tierpflegeprodukte wie Bürsten und Kämme für den Katzenpelz vor.

Katze bei der Fellpflege

Der Katzenpelz - weich und dicht

Eine Katze besitzt durchschnittlich 25.000 Haare je Quadratzentimeter Haut, etwa 3 bis 5 mal so viel wie die meisten Hunderassen. Das erklärt auch, wieso Katzen mehr Zeit in die eigene Fellpflege investieren, als dass bei Hunden der Fall ist. Der Katzenpelz besteht aus dem Deckhaar, welches unter anderem leicht wasserabweisend ist, sowie der Unterwolle, die den Wärmehaushalt der Katze reguliert.

Je nach Rasse unterscheiden sich Katzenfelle in Dichte, Haarlänge und -stärke sowie Anteile der Deckhaare bzw. Unterwolle am Gesamtpelz. Diese Merkmale sind entscheidungsgebend, ab wann und wie intensiv die Fellpflege bei Katzen notwendig ist.

Wahre Schönheit kommt von Innen - grundsätzliche Unterstützung der Fellpflege bei Katzen

Du bist, was du isst – Dieser Spruch trifft auch auf unsere Vierbeiner zu. Wichtig ist, die Katze mit allen für sie notwendigen Nährstoffen altersgerecht zu versorgen. Für Fell und Haut sind das vor allem Fette wie Omega 3 und Omega 6, die Spurenelemente Zink und Kupfer sowie die Vitamine A, B und E. Die Nahrung der kleinen Zimmerraubtiere sollte außerdem eiweißreich sein.

Pasten mit Lachsöl wirken nicht nur als Appetitanreger für schlechte Esser, sondern geben dem Fell auch einen zusätzlichen Nährstoff-Kick. Sehen Sie bitte davon ab, Ihrer Katze Butter zu geben, zumindest in größeren Mengen. Die Katze kann die in der Butter enthaltene Laktose nicht verwerten und Darmprobleme bekommen.

Für Stubentiger, die nur in der Wohnung leben, stellen Sie Katzengras auf. Pflanzenfasern sind für die Fellpflege von Katzen wichtig, denn sie verfestigen den Bezoar, den Haarballen aus abgeleckten und geschluckten Haaren, im Darm des Vierbeiners. Dadurch lässt sich dieser leichter rauswürgen. Der natürliche Drang, Pflanzen zu knabbern, geht somit nicht auf Kosten der Zimmerpflanzen. Freigänger gehen dem grasen oft außerhalb der Wohnung nach.

Haarballenöl als Alternative zu Katzengras

Eine weitere Möglichkeit, um die Ausscheidung von Haaren zu fördern, ist neben Katzengras Haarballenöl. Dieses macht das verschluckte Fell gleitfähiger, wodurch es leichter durch den Verdauungstrakt gelangt. Ein weiterer Pluspunkt: Haarballenöl kann auch zuträglich für glänzendes Fell sein.

Was Sie von der Katzen Fellpflege erwarten können

Wird die Katze regelmäßig gestreichelt und gebürstet, wird altes Haar schneller entfernt. Die Katze schluckt so weniger Fell beim Putzen, was den Darm entlastet. Außerdem verteilen sich dadurch weniger der anhänglichen Katzenhaare in der Wohnung und auf den Liegeplätzen.

Das Bürsten hilft dem Katzenbesitzer, Verletzungen und Hauterkrankungen frühzeitig zu erkennen. Gerade bei Freigänger können während der Fellpflege Parasiten identifiziert werden, wie Flöhe, Zecken oder Milben. Ein spezieller Flohkamm mit sehr enger Zahnung kämmt Nissen aus und macht Flohbefall eindeutig.

Die Fellpflege der Katzen ist außerdem gleichzeitig eine Massage. Die Durchblutung wird gesteigert, was dann viele Vorgänge der Haut beschleunigt, u.a. die Bildung neuer Zellen. Vielen Katzen ist das Bürsten durchaus angenehm, weswegen die Fellpflege für Katzen auch Quality Time mit Frauchen oder Herrchen darstellt.

Ähnlich wie bei Menschen, die sich oft kämmen, glänzt das Fell nach der Pflege besonders. Das liegt daran, dass durch die Massage auch die Talgdrüsen getriggert werden und der Talg sich im Katzenpelz verteilt.

Fellpflege bei Katzen mit kurzem Pelz

Eine gesunde, junge, erwachsene Hauskatze nutzt die Papillen ihrer rauen Zunge, um ihr Fell zu säubern und zu glätten. Sie braucht dafür kaum bis gar keine Hilfe von ihrem Menschen, maximal während des Fellwechsels, der zweimal im Jahr stattfindet.

Bei Orientalen wie Siamesen, die sehr feines, eng am Körper liegendes Fell besitzen, reicht in der Regel ein engzahniger Kamm zur Unterstützung durch den Menschen aus. Andere Kurzhaarkatzen wie Britisch und Europäisch Kurzhaar haben meist einen Pelz mit mehr Unterwolle als Orientalen. Bei ihnen bietet sich eine weiche Drahtbürste mit gebogenen Enden an.

Für die Fellpflege von Rexkatzen können Sie ähnlich wie bei Orientalen einen engzahnigen Kamm benutzen. Den zarten, lockigen Pelz dieser Tiere pflegen Sie alternativ dazu mit einer weichen Bürste, beispielsweise einer Babybürste mit Naturborsten.

Fellpflege von Katzen mit langem Fell

Das Fell von Langhaarkatzen wie Persern benötigt etwas mehr Aufmerksamkeit als das von kurzhaarigen Miezen. Da es zu Verfilzungen neigt, ist tägliches Kämmen ein Muss. Nutzen Sie lange und kurze Kämme mit unterschiedlichen Zahnabstand, um bequem durch alle Haarschichten zu gelangen.

Solche Kämme brauchen Sie außerdem bei der Fellpflege von Katzen mit mittellangem Fell wie Maine Coons oder Waldkatzen. Diese Rassen haaren aufgrund der speziellen Unterwolle weniger als Langhaarkatzen und besitzen nur an einigen Körperstellen längeres Fell – Norweger haben beispielsweise an den Hinterbeinen sogenannte Knickerbocker.

Der ultimative Guide - das Kämmen einer Katze

Katze wird gestreichelt

Weiter oben sagten wir, dass viele Katzen die Fellpflege mögen. Doch es gibt auch Katzen, die im Kamm ihren größten Feind sehen. Das kann der Fall sein bei Tierheim- oder Straßenkatzen, bei erwachsenen Katzen, die das Bürsten nicht gewohnt sind oder Langhaarkatzen, denen die gut gemeinte Entwirrung ihres Felles in der Vergangenheit wehtat.

Eine junge Katze sollte von Anfang an an die Bürste und Kamm gewöhnt werden. Genauso ist es wichtig, dem Kitten beizubringen, dass man als Besitzer überall anfassen darf, an Pfoten, an Bauch, an den Ohren. Das vereinfacht später die Untersuchungen von beispielsweise Wunden oder das Entfernen von Zecken.

Möchten Sie nun aber die Fellpflege bei Katzen betreiben, die als Notfellchen aus dem Tierheim kamen, oder junge Tiere daran gewöhnen, empfehlen wir Ihnen, wie folgt vorzugehen:

  • Warten Sie einen ruhigen Zeitpunkt ab, an dem es nicht stressig ist. Setzen Sie sich zu Ihrer Katze oder besser, lassen Sie Ihre Katze zu sich kommen.
  • Zeigen Sie Ihrer Katze die Bürste und lassen Sie sie schnuppern. Nehmen Sie bei ängstlichen Tieren eine neue Bürste, die nicht schon nach einer anderen im Haushalt lebenden Katze riecht.
  • Streicheln Sie Ihre Katze und streichen Sie ihr zwischendurch mit der Bürstenrückseite über den Rücken. Das gibt Ihrer Katze die Chance, sich damit anzufreunden, dass ein Fremdkörper über den Pelz gleitet.
  • Machen Sie anfangs nur einige Bürstenstriche. Loben Sie Ihre Katze, wenn sie stillhält und geben Sie ihr ein Leckerli.
  • Tasten Sie sich mit jeder Runde etwas weiter vom Rücken über die Flanken zum Bauch, irgendwann auch zu den Beinen.

Dabei gilt:

  • Kämmen Sie die Katze immer in Haarwuchsrichtung, nie gegen den Strich.
  • Nutzen Sie Bürsten und Kämme mit abgerundeten Zähnen.
  • Nehmen Sie niemals Kämme aus Plastik, das Fell kann sich sonst elektrisch aufladen.
  • Heben Sie das Deckhaar von Langhaarkatzen ggf. an, um an die komplette Unterwolle zu gelangen.

Für den Anfang eignen sich übrigens auch Fellpflegehandschuhe aus Gummi. Die Noppen der Handschuhe massieren eher als das sie kämmen. Bei Kurzhaarkatzen reichen sie teils sogar aus, bei Langhaarkatzen sind sie für die Gewöhnung an die Fellpflege Gold wert.

Die Fellpflege von Katzen - Umgang mit Verfilzungen

Katzen mit langem Pelz haben des Öfteren mehr oder weniger große Knoten und Verfilzungen im Fell. Verfilzungen müssen entfernt werden, da sie die Hautatmung behindern und somit einen Nährboden für Parasiten und Hautkrankheiten bieten. Treffen Sie bei der Fellpflege Ihrer Katzen auf solche Knoten, halten sie die Haare zwischen Haut und Knoten mit einer Hand fest, um ein Ziepen zu vermeiden.

Lassen sie sich nicht mehr auskämmen, kann die Verfilzung mit einer abgerundeten Schere ein- bzw. ausgeschnitten werden. Achten Sie darauf, niemals Richtung Haut zu schneiden.

Starke Verfilzung oder Knoten im Fell von Katzen, die noch nicht an die Fellpflege gewöhnt sind, kann der Tierarzt unter leichter Sedierung entfernen.

Verfilzungen bei Freigängern können Sie vorbeugen, indem Sie überlanges Bauchfell etwas einkürzen. Individuell ist auch das Scheren des Fells im Afterbereich sinnvoll, wenn Ihre Katze hier Probleme beim Putzen hat. Letzteres bietet sich auch bei adipösen Katzen an, bis diese abgenommen haben.

Katzen Fellpflege im Alter

Ähnlich wie Senioren können auch Katzen von Altersbeschwerden geplagt sein. So sorgen Zahnprobleme und Arthritis dafür, dass die Katze ihr Fell nicht mehr so viel putzt. Nun macht es sich bezahlt, wenn Sie Ihre Katze an die Fellpflege gewöhnt haben. Es ist wahrscheinlich, dass Sie mit steigendem Alter mehr Zeit in die Fellpflege Ihres Stubentigers investieren müssen. Daneben kann Nahrungsergänzung für Tiere bei der Aufrechterhaltung und Förderung des schönen Katzenfells helfen. 

Nahrungsergänzung für Tiere – für Gesunderhaltung & Wohlbefinden

Im Onlineshop von medplus haben Sie die Möglichkeit, günstig Nahrungsergänzung für Tiere zu kaufen – und das sowohl für Hunde, Katzen als auch Pferde. Wir bieten Ihnen eine Auswahl verschiedener, hochwertiger Produkte, die sich für die Behandlung unterschiedlicher Mangelerscheinungen und Beschwerden eignet.

Die Fellpflege kranker Katzen

Das Fell der Katze spiegelt auch ihren Gesundheitszustand wieder. Ist es rau, matt und struppig steckt oftmals ein gesundheitliches Problem dahinter. Akuten Problemen sollte beim Tierarzt auf den Grund gegangen werden.

Bei Stress entwickeln einige Katzen die sogenannte Leckalopezie. Das bedeutet, sie lecken sich selbst kahl. Einige Tiere beissen sich darunter auch blutig. Wichtig ist hier Stressabbau. Zur Unterstützung der Fellneubildung helfen Lachsöl oder Malz- und Vitaminpasten vom Tierarzt.

Oftmals lecken sich Katzen auch bei Allergien das Fell aus. Bei Nahrungsmittelallergie hilft nur die Ausschlussdiät. Hyposensibilisierung hilft bei Katzen nur in etwa 50% der Fälle. Auch Flohspeichelallergien treten bei Katzen oft auf. Zur Linderung von Juckreiz kann der Tierarzt für die Akutphasen Medikamente verschreiben.

Beisst sich die Katze durch Juckreiz blutig oder ist die Haut durch Endoparasiten wie Würmer gestresst, stehen Tür und Tor offen für Pilze und Milben. Beides ist durch entsprechende Medikation leicht in den Griff zu kriegen.

Nutzen Sie bei Hautproblemen sanfte Bürsten zur Fellpflege der Katze, beispielsweise aus Gummi oder Naturborsten. Somit wird die Haut möglichst wenig gestresst. Auch bei Katzen mit reduziertem Immunsystem und chronischen Erkrankungen wie CNI, denen die Haut oft krankheitsbedingt schmerzt, bieten sich solche sanfteren Fellpflegeutensilien an.

Für Gesundheit & schönes Fell – Flohbefall vermeiden

Auch Flöhe können einen negativen Einfluss auf Ihre Katze und deren Fell nehmen. Um einen Flohbefall vorzubeugen, gibt es daher verschiedene Abwehrmittelchen wie ARDAP Spot-On für Katzen. Dieses ist sowohl gegen Flöhe als auch Zecken wirksam und bietet bis zu 12 Wochen wirksamen Schutz.

Oft unnötig in der Fellpflege von Katzen - Baden und Scheren

Einmal abgesehen von Ausstellungstieren, die auf Messen präsentiert werden, ist das Baden und Scheren der Katze in der Regel nicht notwendig. Der Irrglaube, Schädlingsbefall durch abduschen der Katze entgegenzuwirken, endet meist darin, dass die Katze zusätzlich noch eine Erkältung bekommt, sehr schlechte Laune hat, kratzt und beisst, denn die meisten Katzen mögen kein Wasser.

Nur einige wenige Hautkrankheiten oder Unfälle mit Substanzen, die die Katze nicht aus dem Fell entfernen kann oder sollte, wie Seife oder Waschmittel, rechtfertigen ein Abduschen des Tieres. Trocknen Sie danach Ihre Katze gut ab. Lässt sie es zu, können Sie auch zum Fön greifen. Lassen Sie Freigänger nach einem Bad einige Stunden in der warmen Wohnung, sofern draußen nicht Hochsommer ist.

Das Scheren des Katzenfells ist nur notwendig, um Verletzungen zu begutachten, Ultraschall durchzuführen oder Verfilzungen zu entfernen. Ansonsten reicht es, das Fell maximal etwas einzukürzen.

Überlegen Sie vor Anschaffung des Tieres, ob Ihnen die Fellpflege langhaariger Katzen zu aufwendig ist. Die Langhaarkatze zu einer Kurzhaarkatze zurecht zu scheren ist nicht sinnvoll, da es die Barrierefunktion des Fells zerstört. Eine Katze mit geschorenen Fell haart genauso wie eine mit lang gelassenen, nur sind die ausfallenden Haare kürzer.

Fazit: Die Fellpflege von Katzen ist in der Regel einfach

Da Katzen die Fellpflege meist selbst übernehmen, bleibt für Frauchen und Herrchen oft bis zu den ersten Alterserscheinungen nicht viel zu tun. Etwas aufwendiger hinsichtlich der Fellpflege sind Langhaarkatzen, bei denen ein Kämmen unumgänglich ist. Alter und Krankheit lassen wie auch beim Menschen den Pflegebedarf des Tieres ansteigen, auch bezogen auf die Fellpflege dieser Katzen.