In den letzten Jahren hat sich die Technologie im Gesundheitswesen kontinuierlich weiterentwickelt. Insbesondere mobile Kartenlesegeräte haben sich als innovative und effiziente Lösung erwiesen, um bei Hausbesuchen und Behandlungen in Heimen die elektronische Gesundheitskarte (eGK) und Krankenversichertenkarte (KVK) unkompliziert einzulesen. Diese Geräte ermöglichen eine schnelle und zuverlässige Identifizierung der Patienten sowie einen reibungslosen Zugriff auf wichtige medizinische Daten. Es gibt viele Modelle mobiler Kartenlesegeräte unterschiedlicher Hersteller, doch welche eignen sich am besten für den Einsatz in der medizinischen Praxis und Klinik?

In diesem mobilen Kartenlesegeräte Vergleich schauen wir uns vier verschiedene Modelle unterschiedlicher Hersteller genauer an. Dabei gehen wir auf ihre besonderen Eigenschaften sowie Benutzerfreundlichkeit, Kompatibilität mit verschiedenen Systemen und Ausstattungsmerkmale ein.

Welche Vorteile bietet der Einsatz mobiler Kartenlesegeräte bei Hausbesuchen und Behandlungen außerhalb der medizinischen Praxis und Klinik?

Der Einsatz mobiler Kartenlesegeräte bietet Ärzten höchste Flexibilität bei Hausbesuchen oder Behandlungen in Pflegeeinrichtungen. Dank eines leistungsstarken Akkus ist keine externe Stromquelle erforderlich – damit ist das Gerät sofort einsatzbereit. Mithilfe des mobKT können Sie sowohl die eGK-Gesundheitskarte als auch die Krankenversichertenkarte Ihres Patienten direkt vor Ort einlesen. Die meisten Geräte erfassen bis zu 200 verschiedene Karten. Sie erfahren innerhalb weniger Sekunden alles über mögliche Vorerkrankungen, den eMedikationsplan und Diagnosen zu Ihrem Patienten, ohne dass Sie die Informationen manuell erfragen müssen. Dies spart Zeit und bietet einen großen Vorteil bei dringenden medizinischen Notfällen, wo schnelles Handeln erforderlich ist.

Durch den direkten Zugriff auf die Patienteninformationen können Sie Ihre Behandlungen und Diagnosen anschließend genau dokumentieren und somit eine lückenlose Krankengeschichte erstellen. Dies ist wichtig für die kontinuierliche Betreuung und den Austausch von Informationen zwischen verschiedenen medizinischen Einrichtungen.

Darüber hinaus gewährleisten mobile Kartenlesegeräte eine sichere Übertragung der sensiblen Patientendaten. Diese werden sicher verschlüsselt auf dem Gerät gespeichert, um Schutz vor unbefugtem Zugriff zu bieten. Zudem können abrechnungsrelevante Versichertenstammdaten ausgelesen und zwischengespeichert werden, um sie später in das Primärsystem für die Abrechnung an den Kostenträger zu übertragen.

Wie vereinfacht die Telematikinfrastruktur den Zugriff auf die Patientendaten?

Die Telematikinfrastruktur bietet dank ihrer Technologie zahlreiche Möglichkeiten. Sie vereinfacht Ärzten bei Hausbesuchen oder Behandlungen in Pflegeheimen den Behandlungsworkflow erheblich. Dank der digitalen Vernetzung verschiedener Beteiligter im Gesundheitswesen können Leistungserbringer jederzeit und überall nach dem Einlesen der Gesundheitskarte auf wichtige Patientendaten zugreifen. Dadurch ist ein effizienter Behandlungsprozess möglich und Fehler werden reduziert. Außerdem hat der Arzt mehr Zeit für den Patienten, was das Vertrauen und Wohlbefinden fördert.

Mobile Kartenlesegeräte im Vergleich – 3 beliebte Modelle im Detail

Es gibt verschiedene mobile Chipkartenlesegeräte die sich für den Einsatz in der Praxis, bei Hausbesuchen oder in Therapiezentren eignen. Dabei sind Modelle erhältlich, die von der Gematik zugelassen und für die Telematikinfratsruktur vorgesehen sind. Diese Geräte ermöglichen einen sicheren und reibungslosen Austausch von medizinischen Daten zwischen verschiedenen Leistungserbringern. Doch es gibt auch mobile Kartenlesegeräte, die ohne Gematik-Zulassung eingesetzt werden können. Im Folgenden vergleichen wir drei mobile Kartenlesegeräte und gehen dabei auf ihre Eigenschaften und besonderen Merkmale ein.

Worldline Healthcare – Orga 930M – Mit Gematik-Zulassung

Das mobile Kartenlesegerät des Herstellers Wordline Healthcare, ehemals Ingenico Healthcare, bietet zwei verschiedene zugelassene Modelle der Orga-Serie: das 930M und das 920M. Das Modell Orga 930M ist mit allen gängigen Praxis-EDV-Systemen kompatibel und eignet sich ideal für den mobilen Einsatz in (Zahn-)Arztpraxen, medizinischen Versorgungszentren und Krankenhäusern, die am gematik Online-Produktivbetrieb – Stufe 1 (OPB1) teilnehmen. Mit einem Gewicht von nur 155g ist das mobKT klein und leicht. Es kann alle gängigen elektronischen Gesundheitskarten (eGK) und Versichertenkarten von Privatpatienten lesen.

Besonders praktisch ist die USB-Schnittstelle des Geräts, die es ermöglicht, den integrierten Akku direkt aufzuladen, ohne ihn herausnehmen zu müssen. Zudem verfügt das Kartenlesegerät über eine hohe Speicherkapazität und kann bis zu 275 Datensätze (KVK/eGK) sichern und schnell verarbeiten. Durch die USB-Schnittstelle können gespeicherte Patientendaten auch mit externem Zubehör gedruckt werden. Auf der Rückseite des Geräts befindet sich ein zweiter full-size Karteneinschub unter dem Batteriefachdeckel. Dieser Einschub dient entweder dem HBA oder der SMC-B Karte. Beim Anschluss an das Praxissystem via USB-Kabel werden die Akkus automatisch geladen.

Worldline Healthcare – Orga 930 Care – Ohne Gematik-Zulassung

Das Orga Care von Worldline Healthcare ist ein mobiles Kartenlesegerät, das nicht von der Gematik zugelassen und nicht für die Telematikinfrastruktur vorgesehen ist. Daher benötigt es keine zusätzliche SMC-B/eHBA-Karte zur Erfassung der Versichertenstammdaten und kann sowohl alle aktuellen eGesundheitskarten als auch KVK lesen. Das Orga 930 Care verfügt über eine Einschaltautomatik, indem man eine Gesundheitskarte einsteckt.

Es ist handlich und leicht zu bedienen, was es besonders geeignet macht für den Einsatz in Bereichen wie Pflege, Geburtshilfe, Rettungsdienst und Therapiezentren. Alle wichtigen Daten können per Bluetooth- oder USB-Schnittstelle in alle gängigen EDV-Systeme übertragen werden. Das Gerät kann bis zu 200 eGK/KVK speichern und optional mit umfangreichem Zubehör erweitert werden. So können sowohl gespeicherte Versichertenstammdaten als auch die Daten der gesteckten eGK gedruckt werden. Alternativ können die übermittelten Daten auch über das Primärsystem oder Smart Device gedruckt werden. Der Akku wird entweder mittels Steckernetzteil oder mit dem mitgelieferten USB-Kabel an einem Tablet oder PC aufgeladen.

ZEMO GmbH – Telematikfähiges mobKT und als einziges reparaturfähig – Mit Gematik-Zulassung

Das mobile Kartenlesegerät von ZEMO GmbH, das VML GK-2, bietet Ihnen eine Telematikfähige Lösung für das Auslesen der Patientendaten aus dem „geschützten Bereich“. Um das Gerät zu verwenden, ist Ihr Praxisausweis/Institutsausweis (SMC-B) erforderlich, der Ihnen den Zugriff auf den geschützten Bereich der Gesundheitskarte ermöglicht. Der Leseschlitz für den Praxisausweis/Arztausweis ist einfach und leicht zugänglich. Das Gerät zeichnet sich durch seine einfache Handhabung, Zuverlässigkeit, modernste Technik, sinnvolle Funktionalitäten und stromsparendes Design für lange Batterielaufzeiten aus.

Ein großer Vorteil ist, dass es reparaturfähig für die Telematikinfrastruktur ist. Dank des beleuchteten Displays mit 8 Zeilen ist eine gute Lesbarkeit auch bei Notdiensteinsätzen und Hausbesuchen am Abend gewährleistet. Die leicht bedienbaren Pfeiltasten ermöglichen ein einfaches Navigieren durch den Datensatz und das Gerät verfügt über eine USB-Schnittstelle zum Anschließen an den Praxiscomputer.

Mobile Kartenlesegeräte Vergleich – Technische Merkmale und Besonderheiten der Modelle in der Übersicht

Orga 930M

Orga 930 Care

ZEMO VML-GK2
Anschlüsse USB (mit Zubehör “Seriell-Kit“ auch RS232) USB (Typ A) USB 2.0, optional RS232 Kabel
Gematik-Zulassung Ja Nein Ja
Anzeige TFT-Farbdisplay TFT-Farbdisplay Grafikdisplay
Steckplätze eGK [G1plus/G2], eHBA [G2], PKV, SMC-B eGK und KVK Slot1 (seitlich): KVK, eGK Slot2 (hinten): HBA, SMC-B
Besondere Merkmale Speichert 275 EGK/PVK, kein Datenverlust durch leeren Akku Speichert 200 eGK/KVK, Erfassung der Versichertenstamm-daten ohne SMC-B und eHBA, Bluetooth Speichert 275 EGK/PVK , Display mit Hintergrund-beleuchtung; sehr lange Batterielaufzeit
Stand-by-Zeit ca. 2.000 Stunden (bis zu 3 Monate) ca. 2.000 Stunden (bis zu 3 Monate) 1 Jahr

Der mobile Kartenlesegeräte Vergleich – Verschiedene Modelle eignen sich für unterschiedliche Bedürfnisse und Anforderungen

Beim Kauf eines mobilen Kartenlesegerätes für den Außeneinsatz bei Hausbesuchen oder Behandlungen in Pflegeheimen lohnt es sich, verschiedene Modelle miteinander zu vergleichen. Denn je nach individuellen Bedürfnissen und Anforderungen eignen sich bestimmte Geräte besser für das jeweilige Einsatzgebiet als andere. Es ist besonders wichtig, dass die Chipkartenleser von der Gematik zugelassen sind. Beim Kauf können auch persönliche Vorlieben berücksichtigt werden, zum Beispiel in Bezug auf Design und Handhabung – ob Touchscreen oder Tastaturpanel. Die Akkulaufzeit sowie die Steckplätze und Anschlüsse sind ebenfalls wichtig, damit Sie im Alltag effizient mit dem mobilen Kartenlesegerät bei Außeneinsätzen arbeiten zu können.

Quellen
Bildquellen
  • wavebreakmedia und stockfour/shutterstock.com