FFP2 Masken wiederverwenden Icon

Im vorherigen Beitrag FFP2 Masken kaufen, aber welche? haben wir Ihnen die Qualitätsmerkmale von sicheren und geprüften FFP2 Masken erläutert. Nachdem Sie jetzt wissen, welche FFP2 Masken einen sicheren Schutz vor Viren und Bakterien für Sie und Ihr Umfeld bieten, zeigen wir Ihnen heute welche Möglichkeiten es zur Wiederverwendung der Atemschutzmasken gibt und was sich sonst so im Bereich Pandemieschutz getan hat.

Heute trage ich meine Mittwochs-Maske: Über die Wiederverwendungsmöglichkeiten einer FFP2 Maske

Die als Einwegprodukt konstruierten FFP2 Masken müssen direkt nach der Benutzung entsorgt werden. Jedoch kann die Erregerbelastung bei der privaten Nutzung – etwa bei einem einstündigen Einkauf – eher geringer ausfallen, beispielsweise wenn Sie ausreichend Abstand zu anderen Personen hatten oder nicht viele Menschen unterwegs waren. FFP2 Masken bieten bei richtiger Anwendung einen besseren Schutz als OP-Masken, jedoch sind die speziellen Atemschutzmasken nur begrenzt verfügbar. Ein Projektteam aus Wissenschaftlern der Fachhochschule Münster hat daher eine Methode entwickelt, die kurz getragenen FFP2 Masken so aufzubereiten, dass man sie mehrfach wiederverwenden kann. Die Belastung durch Bakterien und Viren wie SARS-CoV-2 spielt dabei eine wichtige Rolle. Jeder Träger hinterlässt Erreger seiner eigenen Nasen-, Rachen- und Hautflora. Von einem Maskentausch unter Partnern oder Familienmitgliedern ist daher dringend abzuraten. Zudem ist eine mögliche Wiederverwendung nur personenbezogen in Betracht zu ziehen.

FFP2 Masken wiederverwenden: Eine trockene Maske für jeden Wochentag

Medizinische FFP2 Masken sind je nach Typ mit zwei unterschiedlichen Kürzeln gekennzeichnet, die den Träger darüber informiere, ob diese Mund-Nasen-Schutzmaske wiederverwendet werden kann:

  • NR: nicht wiederverwendbar – der Gebrauch dieser FFP2 Maske ist nur einmalig vorgesehen und sollte 8 h nicht überschreiten
  • R: wiederverwendbar – die FFP2 Maske kann mehr als einmal getragen werden; diese Masken verfügen über eine Dichtlippe, die gereinig und desinfiziert werden kann.

Allerdings können auch FFP2 Masken mit der Kennzeichnung „NR“ unter bestimmten Bedingungen wiederverwendet werden. Wichtig ist, diese einzuhalten, um das Risiko einer Kontamination mit Bakterien und Viren auszuschließen. Neben der „Backofenmethode“, bei der einiges schiefgehen kann, gibt es noch die Möglichkeit der vollumfänglichen Lufttrocknung. Dabei empfiehlt es sich, für jeden Wochentag eine FFP2 Maske anzuschaffen und die „Montagsmaske“ dann auch ausschließlich und für eine möglichst kurze Dauer am Montag zu tragen. Die „Dienstagsmaske“ dann nur am Dienstag und so weiter. Die restlichen Tage sollen die FFP2 Masken bei Raumtemperatur an der Luft trocknen. Wählen Sie dafür einen Platz, an dem sieben FFP2 Masken gut nebeneinander an einer Wäscheleine oder an Nägeln in der Wand hängen können und keine weiteren Gegenstände in der Nähe sind. Nicht geeignet dafür sind die Küche oder das Badezimmer aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit. Halten Sie mit der ersten 7er-Reihe für die erste Person genügend Abstand zu der Reihe für die nächste Person. Kennzeichnen Sie am besten auch die einzelnen Masken mit Namen und Wochentag, um hier nicht durcheinander zu kommen.

Die Masken sollten nicht zum Trocknen auf oder über die Heizung gelegt oder gehängt werden. Temperaturen zwischen 30 °C und 40 °C bieten für viele Bakterien und Pilze in feuchten Masken optimale Wachstumsbedingungen. Wichtig: Sowohl beim Auf- und Absetzen sowie beim Aufbereiten und Trocknen die FFP2 Maske niemals an der Außenseite sondern nur an den Bändern berühren.

Unter der Annahme, dass eine Reduktion von ca. 95% das mögliche Risiko einer Infektion auf ein vertretbares Maß minimiert, sollten FFP2-Masken frühestens ab dem siebten Tag wieder getragen werden. Dies sollte jedoch je nach Situation und Belastungsstärke beurteilt werden. Es wird dringend empfohlen die Methode nicht mehr als fünf Mal durchzuführen. Nach dem fünften Mal tragen muss die FFP2 Maske erneuert werden.

Bitte einmal gut durch: Die Backofen-Methode der Wiederaufbereitung

Die Untersuchungen der Arbeitsgruppe haben ergeben, dass auf den Masken bei 80°C trockener Hitze, etwa im Backofen nach einer Stunde bei Ober- und Unterhitze, schon keine infektiösen Erreger mehr nachweisbar sind. Hierbei darf die Temperatur innerhalb einer Stunde jedoch weder unter- noch überschritten werden. An dieser Stelle empfiehlt sich die Nutzung eines Bratenthermometers, um die Temperatur mehrmals zu kontrollieren. Zudem sollte der Backofen stets unter Aufsicht bleiben. Bei Temperaturen über 80°C kann die Filterleistung deutlich beeinträchtigt werden sowie das Material zu Schaden kommen. Darüber hinaus kann sich die FFP2 Maske merklich verformen.

Achtung: Da die Durchlässigkeit der FFP2 Masken mit steigendem Feuchtigkeitsgrad zunimmt, verlieren die Atemschutzmasken durch den Kontakt mit Wasser und vor allem Waschmittel ihre vollständige Filterfähigkeit und somit ihre Schutzfunktion. FFP2 oder FFP3 Masken dürfen Sie also auf keinen Fall waschen!

Fazit – Lieber auf Nummer Sicher gehen

Eines ist klar: Ohne Atemschutzmaske geht es heutzutage nicht mehr. Um sich und seine Umgebung ausreichend vor einer Infektion zu schützen oder das Risiko deutlich zu minimieren, sind wir alle auf einen medizinischen Mundschutz wie FFP2- oder OP-Masken angewiesen.

Der Maskentyp, der sich am besten dafür eignet, ist die FFP2 Maske. Sie überzeugt durch ihren optimalen Sitz, den vergleichsweise geringen Atemwiderstand und ihre hohe, zuverlässige Filterleistung. Da die FFP2 Maske nicht ohne Grund als Einmalprodukt für den Arbeitsschutz konzipiert wurde, wird eher davon abgeraten eine FFP2 Maske wiederzuverwenden. Zudem hat ja keiner von uns den „Elektronenmikroskop-Blick“ und kann wirklich beurteilen, was sich an Viren und Bakterien auf der getragenen FFP2 Maske so tummelt. Nicht zu vergessen, dass bei den oben genannten Aufbereitungsmöglichkeiten, zum Beispiel im Backofen, einiges schiefgehen kann.